DARUM SOLLTEST DU MINDESTENS EINMAL IM LEBEN ALLEINE VERREISEN

Du träumst schon lange davon, DIE eine Reise zu machen, aber irgendwie hat nie jemand Zeit? Und alleine fehlt dir dann doch der Mut? Ich kann nur sagen: Mach es! Trau dich! Mich haben meine Solo-Reisen nicht nur an unglaublich tolle Orte geführt, sondern jedes Mal auch ein bisschen mehr zu mir selbst. Klingt cheesy? Ist es auch. Und genau deshalb kommt hier meine kleine Liebeserklärung ans Alleinreisen, die dir vielleicht ja sogar den letzten Anstoß dazu gibt, es selbst mal zu probieren.

Zugegeben, als ich letztes Jahr im September mal wieder mit meinem Backpack auf dem Rücken in Hamburg am Flughafen stand, ging mir vor allem Folgendes durch den Kopf: Warum mache ich das noch mal? Ich könnte jetzt auch entspannt daheim aufm Sofa liegen und Netflix schauen, anstatt mich ins Ungewisse zu stürzen. Tja, zu spät. Die Tickets nach Portugal, um dort knapp 190 Kilometer den Fischerpfad entlangzuwandern (Spoiler: Es ist SO wunderschön!!) waren gebucht, die Hostels auch – es gab also kein Zurück mehr. Und soll ich dir was sagen? Spätestens als ich in Faro am Flughafen etwas lost einem Piloten, der gerade Feierabend hatte, in die Arme gelaufen bin und der mich dann netterweise direkt mal persönlich zu meinem Hostel gebracht hat, wusste ich: Diese Reise wird ein Abenteuer! Und wichtig für mich.

Beim Alleinreisen lernst du dich noch einmal völlig neu kennen

Denn irgendwie war das letzte Jahr die reinste Achterbahnfahrt der Gefühle, privat und beruflich. Nichts lief so, wie ich es wollte. Also musste ich raus aus diesem grauen Loch der Negativ-Gedanken – alleine, um wieder etwas mehr zu mir selbst zu finden. Und das kann man wirklich nirgendwo so gut wie auf Solo-Reisen. Denn das Wort solo impliziert es ja schon: Du bist alleine. Und musst dich gezwungenermaßen auch mit dir selbst auseinandersetzen – und mit dem, was du im Alltag vielleicht ständig versuchst, vor dir wegzuschieben. Und das hatte ich im vergangenen Jahr wirklich bitternötig.

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Doch natürlich war nicht jedes Mal 'ne kleine persönliche Lebenskrise der Grund, warum ich alleine in den Flieger gestiegen bin. Im Gegenteil: Meinen ersten Solo-Trip (mein Au-pair-Jahr in Australien klammere ich jetzt mal aus) habe ich deswegen gemacht, weil ich unbedingt nach Kapstadt wollte, aber niemand Zeit oder Kapazitäten hatte, mich zu begleiten. 'Nen Boyfriend gab's zu der Zeit nicht und lieb gemeinte Sätze von meiner Family à la „Das kannst du doch immer noch machen“ konnte ich nicht mehr hören. Nein, ich will JETZT nach Kapstadt und nicht darauf warten, bis mein Traumprinz auf dem weißen Schimmel endlich mal vorbeischaut und mit mir nach Südafrika reitet oder irgendeine Freundin es in ihrem Terminkalender unterkriegt – so meine Gedanken damals.

Also hab ich's gemacht – und es war die beste Entscheidung ever. Und deswegen möchte ich an dieser Stelle nur ganz laut in die Welt hinausschreien: Warte nicht darauf, dein Leben zu leben. Lebe es. Jetzt! Und setze deine Wünsche nicht on hold, nur weil gerade vielleicht niemand da ist, um sie mit dir zu erfüllen und zu teilen. Das kann ich wirklich nur jedem Menschen – ob nun Single oder nicht – so sehr ans Herz legen. Egal, ob es dabei um eine Reise geht oder auch nur ein kleines Solo-Date im Kino.

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5 Gründe, warum du unbedingt alleine reisen solltest

Doch bevor ich hier gleich noch anfange, weiter große Lebensweisheiten auszuteilen, möchte ich natürlich auch noch ein bisschen mehr ins Detail gehen, warum Alleinreisen einfach nur soooo fantastisch ist. Und das geht am besten mit einer kleinen Liste. Also, here we go: Das sind meine persönlichen Top-5-Gründe, warum du am besten jetzt sofort deine nächste Solo-Reise buchen solltest:

#1 Du lernst so viel über dich selbst

Dieser Punkt stimmt einfach in so vielerlei Hinsicht. Denn jeder noch so kleine Trip alleine zwingt dich eigentlich dazu, ein wenig mehr aus deiner Comfort Zone auszutreten. Denn plötzlich sind da ganz viele (oft nicht wirklich vorhersehbare) Sachen, die du alleine bewältigen musst – und das tausende Kilometer von zu Hause entfernt. Da entdeckst du gezwungenermaßen neue Seiten an dir oder vielleicht auch, wo deine persönlichen Grenzen liegen. Auch das kann ja ein Learning sein.

Und ich kann es gar nicht so genau erklären, aber mir haben meine Solo-Reisen so eine Art von Urvertrauen gegeben, dass ich alles irgendwie schaffen kann. Denn wenn meine Füße mich unsportlichen Mops hunderte Kilometer durch teilweise menschenlose Regionen Portugals tragen können (dass ich mich nicht verlaufen habe, grenzt an ein Wunder), dann kann ich auch meine kleinen Herausforderungen hier zu Hause meistern. Und ja, irgendwie ist das ein schönes Gefühl und ich versuche es, so oft es nur geht hochzuholen, wenn ich mich mal wieder klein und überfordert fühle.

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#2 Du kannst einfach du sein

Versteh mich nicht falsch, das kannst und solltest du natürlich auch hier in deinem Alltag sein, aber ich glaube niemand von uns kann abstreiten, sich hier und da mal etwas zu verstellen. Weil wir vielleicht jemandem gefallen wollen oder das Gefühl haben, irgendwelche Erwartungen erfüllen zu müssen. Aber das alles kann dir auf Reisen alleine völlig egal sein. Du siehst die Leute von dort nämlich eh nie wieder (es sei denn, du willst es) und das ist ganz schön befreiend, wenn du mich fragst.

#3 Du kannst machen, was du willst

Dieser Punkt liegt auf der Hand, oder? Denn beim Alleinreisen hast du selbst das Zepter in der Hand und kannst frei entscheiden, was du wie und wann machen möchtest, ohne dabei auf eine andere Person Rücksicht nehmen zu müssen, die vielleicht andere Vorstellungen hat. Einige meiner Freundinnen sind zum Beispiel die absoluten Beach-Mäuse, die sich zehn Stunden in die pralle Sonne packen könnten. Mein Albtraum. Ich brauche da ein bisschen mehr Action – und steh darüber hinaus auch nicht auf den Tomaten-Look. Alleine auf Reisen muss ich mir darüber keine Gedanken machen oder zurückstecken, sondern kann einfach mein Ding durchziehen.

Und klar, es gab auf meinen Reisen natürlich trotzdem Momente, in denen es schön gewesen wäre, diesen jetzt mit einem meiner Herzmenschen teilen zu können … vor allem, wenn überall Couples Händchen haltend durch die Gegend rennen, während du alleine an deinem Glas Wein zum Dinner nippst. Glaub mir, in Portugal gab's davon letztes Jahr einige Situationen, in denen ich mir meinen (ich nenne ihn mal) „Es ist kompliziert“-Menschen herbei gewünscht hätte.

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Aber das Tolle an Solo-Reisen ist ja auch: Wenn du nicht alleine sein möchtest, musst du es auch nicht sein. Denn gerade in Hostels (was ich dir definitiv auch empfehlen würde) ist es eigentlich fast schon unmöglich, KEINE neuen Leute kennenzulernen. Immerhin sind die meisten alleine unterwegs und auch auf der Suche nach Gesellschaft. Und wenn man dann beispielsweise auch noch den lautesten Schnarcher der Welt über sich im Bett hat (Grüße gehen raus), kommt man gezwungenermaßen schon ins Gespräch, haha. Doch um das Ganze abzuschließen: Ich glaube, du musst einfach offen für neue Menschen und Begegnungen sein. Manchmal reicht ein kleines Lächeln auf einer Bank am Hafen und schwups, sitzt man zehn Minuten später mit einem Weinchen in einer Bar und redet über Gott und die Welt. So erging es mir an meinem ersten Abend in Portugal mit einer total süßen Maus aus London, die mich direkt mal mit folgenden Worten auf ihrem Instagram-Account verewigt hat: „Always talk to strangers because you may make a friend“. Unser neues Mantra, oder?! Und damit komme ich auch direkt zum nächsten Punkt:

#4 Du schaffst Marmeladenglas-Momente für die Ewigkeit

Ja, besser kann ich es eigentlich gar nicht beschreiben. Denn eine Reise alleine ist auch eine Reise voller Abenteuer und Geschichten, von denen du später wahrscheinlich noch deinen Enkel*innen erzählen wirst. #DoItForThePlot und klar, nicht jeder Tag bringt natürlich Geschichten mit sich, für die sich Netflix direkt mal die Rechte sichern würde, aber ein paar Abenteuer schleichen sich hier und da dann doch mal ein … und ja, vielleicht sogar die ein oder andere Sommerromanze. Ich sag' nur so viel: Sonnenaufgänge in Portugal sind einfach anders kitschig und knutschen in der Hängematte macht einfach mehr Spaß. ;-) Und egal, ob's danach weitergeht oder auch nicht, solche Marmeladenglas-Momente bleiben für immer. Ich schnuppere selbst heute noch manchmal gerne gedanklich daran und schwelge in Erinnerungen.

#5 Du findest Freund*innen fürs Leben

Auch das ist natürlich keine Selbstverständlichkeit, aber wenn du ganz viel Glück hast, findest du auf deinen Solo-Reisen auch Menschen, die du danach nicht mehr missen möchtest und mit denen dich einfach unglaublich viel verbindet. Jep, Reisen schweißt zusammen. Mir ging es so und ich bin unglaublich dankbar dafür, dass ich mit diesen Menschen auch weiterhin neue Abenteuer bestreiten kann. Genauso wie ich dankbar bin für all die anderen kleinen Begegnungen, die ich wahrscheinlich nie gemacht hätte, wenn ich mit anderen Leuten verreist wäre. Dann bist du nämlich doch eher in deiner eigenen Bubble.

So, und jetzt mache ich lieber mal einen Punkt hier, bevor es wirklich noch zu cheesy wird. Obwohl es dafür wahrscheinlich schon zu spät ist. Ich hoffe einfach, dass dich die Reiselust jetzt vielleicht auch ein wenig gepackt hat und du dich traust. Es lohnt sich. Versprochen!

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