IN DUBAI REGNETE ES (AUF DIE PARADE DER SCHöNEN UND REICHEN)

Video: watson/Lucas Zollinger

In den Vereinigten Arabischen Emiraten haben sich die schwersten Regenfälle seit Jahrzehnten ereignet und Teile der Metropole Dubai stark überschwemmt. Es seien die schwersten Regenfälle seit 75 Jahren, mit besonders viel Niederschlag etwa im Osten an der Grenze zum Oman. Auf Social Media finden sich unzählige Bilder und Videos der Überschwemmungen, viele auch geteilt von den Schönen und Reichen, die sich wegen der (üblicherweise) vielen Sonnenstunden in Dubai niedergelassen haben:

Video: watson/Lucas Zollinger

Nach den starken Niederschlägen standen Teile Dubais unter Wasser. Auf Schnellstrassen wurden Dutzende Autos in den Wassermassen gefangen, wie auf Videos in sozialen Netzwerken zu sehen war. Auf einer der wichtigsten Schnellstrassen, der «Sheikh Zayed Road», die entlang der Küste durch die Metropole führt, kam der Verkehr am Mittwochfrüh zum Erliegen. Laut einem Bericht der Zeitung «The National» liessen einige ihre überschwemmten Autos zurück und gingen zu Fuss weiter. Das Zentrum für Meteorologie rief dazu auf, überschwemmte Gegenden zu meiden.

Auch Flughafen unter Wasser

«Wir raten Ihnen, nicht zum Flughafen zu kommen, ausser wenn unbedingt notwendig», teilte der Flughafen Dubai mit. Flüge seien verspätet oder würden umgeleitet. Die Betreiber sprachen von einer «erheblichen Störung» und einer «sehr herausfordernden Situation». Mit 87 Millionen Passagieren im vergangenen Jahr zählt er zu den grössten Flughäfen der Welt. Für alle Reisenden der staatlichen Fluggesellschaft Emirates wurde der Check-in in Dubai am Mittwoch ausgesetzt. Auf Bildern waren überschwemmte Startbahnen zu sehen. Auch der Flug LX242 von Swiss zog sieben Schleifen über Dubai, bevor er schliesslich in die Hauptstadt Abu Dhabi umgeleitet werden musste.

Im benachbarten Oman kamen nach den schweren Regenfällen mindestens 18 Menschen ums Leben. In den Emiraten kam Berichten zufolge ein älterer Mann ums Leben, dessen Fahrzeug vom Wasser weggeschwemmt wurde. Die Emirate waren vergangenes Jahr Gastgeber der Weltklimakonferenz COP28 in Dubai.

Schöne und Reiche werden zuKatastrophen-Berichterstattern

Dubai ist für viele Influencerinnen und Influencer und Reiche zur zweiten Heimat geworden. Auf Social Media haben sie fleissig ihre Erlebnisse während und nach dem Sturm dokumentiert und geteilt. So etwa der YouTuber Jordan Welch, der zeigte, wie sein Rolls-Royce auf der überfluteten Strasse liegenblieb, weil die Bordelektronik ausfiel.

Beim deutschen Ex-Playmate Sarah Harrison überschwemmte das Wasser den Garten und die Garage, bei den Geissens verwüstete der Wind die Terrasse. Und nicht zuletzt meldete sich auch Daniela Baumann, die Ex-Frau von DJ Bobo, zu Wort und teilte ein Video der Verwüstung nach dem Sturm auf Instagram.

Klimawandel oder Cloud-Seeding als Grund für Starkregen

Die deutsche Klimaforscherin Friederike Otto sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Stürme seien «höchstwahrscheinlich» durch die globale Erwärmung verschlimmert worden. Bereits im Februar und im März gab es starke Regenfälle in Dubai. In den Staatsmedien ist aktuell von der grössten Niederschlagsmenge seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1949 die Rede.

Auf Social Media führen viele Stimmen die derzeitigen Überflutungen auf Dubais Cloud-Seeding zurück. Das Emirat arbeitet aktiv daran, das Wetter zu manipulieren – es will damit Regen aktiv herbeiführen.

Beim sogenannten Cloud-Seeding feuern Flugzeuge oder Generatoren Silberiodid oder Trockeneis in die Wolken, wodurch diese stärker abregnen sollen. Mit diesem künstlichen Regen kämpft man in Dubai gegen die langen Hitzeperioden, die das Leben im Emirat zur körperlichen Belastung machen.

Was zunächst nach einer sinnvollen Idee klingt, ist in der Wissenschaft umstritten. Expertinnen und Experten kritisieren jegliche Form von Geoengineering als Eingriff in die Natur scharf.

Mit diesen Methoden werde der Klimawandel nicht gestoppt, sondern es werde nur versucht, dessen Symptome zu lindern. Sollte das Cloud-Seeding tatsächlich mitverantwortlich für den Starkregen und die Überflutungen in den Vereinigten Arabischen Emiraten sein, zeigt der Fall Dubai exemplarisch, wie gefährlich Geoengineering sein kann, wenn es schiefgeht.

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