UNTERWEGS IN SPANIEN: SO SCHöN IST BILBAO

Historische Altstadt, leckere Pintxos und eines der wichtigsten Museen des Landes: Bilbao zählt zu den beliebtesten Destinationen Spaniens. Das sind die Highlights der baskischen Hauptstadt.

Barcelona, Madrid und Valencia haben viele schon einmal besucht, doch auch es gibt noch weitere Städte in Spanien, die einen Besuch wert sind, zum Beispiel Bilbao. Hier sind die Gründe, weshalb man die Hauptstadt des Baskenlands besuchen sollte.

Guggenheim Museum

Das Guggenheim Museum aus dem Jahr 1997 war so etwas wie ein Entwicklungshilfeprojekt für Bilbao. Die Industriestadt mit ihren verlassenen Fabriken hatte einen schlechten Ruf. Touristen verirrten sich kaum hierher. Das änderte sich mit dem Guggenheim Museum, das durch die Architektur von Frank Gehry zu einem der wichtigsten Neubauten Spaniens aufstieg. Die silberne Form soll ein Schiff symbolisieren – eine Referenz zur Lage am Meer und zur Vergangenheit als Schiffsbaustandort.

Das Museum zog in den letzten Jahren mehrere Millionen Besucher an, was wiederum zur Belebung der Stadt und zur Verbesserung von Infrastruktur führte. Heute ist Bilbao dank des Guggenheim Museums eine der beliebtesten Städtedestinationen des Landes.

Zu sehen gibt es (nebst der Architektur) Ausstellungen zur zeitgenössischen Kunst. Highlights sind die gigantischen Stahlskulpturen von Richard Serra und der überdimensionale Hund «Puppy» von Jeff Koons, der zweimal im Jahr neu mit Blumen der Saison verkleidet wird.

Tipp: Bilbao hat noch mehr zeitgenössische Kunst zu bieten. Beispielsweise eine Brücke von Santiago Calatrava und Metrostationen von Norman Foster.

Casco Viejo

Auch wenn Bilbao hauptsächlich einen modernen-industriellen Eindruck hinterlässt, so besitzt Bilbo, wie die Stadt auf Baskisch heisst, einen kleine, aber feine Altstadt. In den verwinkelten Gässchen kann man nicht nur in herzigen Boutiquen shoppen (die internationalen Ketten befinden sich in der Neustadt), sondern auch die wichtigsten historischen Bauten bewundern. Allen voran die Kathedrale, welche dem spanischen Nationalheiligen Jakobus geweiht ist (hier führt eine nördliche Variante des Jakobswegs vorbei).

Aber vor allem ist die Altstadt der beste Ort der Stadt, um die wichtigste Delikatesse zu probieren: Pintxos – so etwas wie kunstvoll belegte Brote. Manche Chefs verwandeln die baskische Variante der spanischen Tapas in wahre optische Kunstwerke. Um die Plaza Nueva finden sich besonders viele gute Bars, die alle Pintxos anbieten.

Die Markthalle Mercado de la Ribera

Etwas sieht sie aus wie ein gemauerter Kreuzfahrtdampfer, die Markthalle Mercado de la Ribera am Rande der Altstadt direkt am Fluss Nervión. In den 1920er-Jahren im Art-déco-Stil erbaut, befindet sich das Gebäude an der Stelle, wo schon in der Vergangenheit Markt abgehalten wurde. Mit seinen 10'000 Quadratmetern Fläche ist der Mercado de la Ribera der grösste seiner Art in Europa. An den Marktständen gibts die lokalen Delikatessen und Frisches aus der Umgebung zu kaufen. In einem Teil des Marktes sind Restaurants und Cafés eingezogen: ideal für ein Zmittag nach dem Stadtbummel.

Puente Colgante – die hängende Brücke

Eine technische Besonderheit, von der nur noch acht weltweit in Betrieb sind, ist die Puente Colgante, die hängende Brücke im Städtchen Getxo, das mittlerweile mit dem Industriegebiet Bilbaos zusammengewachsen ist. Das Besondere: an einem Stahlgerüst hängt an Seilen eine Plattform, die mit Autos und Fussgänger über den Nervión schwebt. Die Brücke aus dem Jahr 1893 ist die älteste ihrer Art weltweit und von der Unseco zum Welterbe erklärt worden. Da die Kapazität der «schwebenden Fähre» begrenzt ist, setzte sich das Prinzip nicht durch – aber hier kann man diese Kuriosität noch in Funktion erleben.

Tipp: Hin geht es mit der Metro zur Station Areeta. Von dort sind es nur ein paar Meter zu Fuss. Wer schon mal hier ist, sollte auch den alten Hafen von Getxo besuchen (ebenfalls zu Fuss erreichbar), der noch die authentische Bauweise aufweist und wo man in den Restaurants herrlichen Fisch geniessen kann.

Strände mit der Metro erreichen

Bilbao liegt zwar nicht direkt am Meer, aber der Atlantik ist nur einen Steinwurf entfernt – oder eine kurze Fahrt mit der Metro oder dem Bus. Neun Sandstrände sind von der Stadt aus mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar, die alle mit entsprechender Infrastruktur ausgestattet sind. In der Hauptsaison halten zudem Rettungsschwimmer Wache. Am schnellsten zu erreichen sind die drei Strände des Örtchens Getxo, in das die Metro ohne Umsteigen in wenigen Minuten aus dem Stadtzentrum anrauscht.

Auf den Spuren von Game of Thrones

Das Baskenland mit seiner dramatischen Landschaft (hier ragen die Ausläufer der Pyrenäen bis ans Meer) war immer auch Schauplatz für grosse Filmproduktionen. Berühmtestes Beispiel der letzten Jahre ist die Kultserie «Game of Thrones», die hier gleich an drei Orten drehte. Eindrücklichste Location ist die kleine Insel San Juan de Gaztelugatxe, die in Game of Thrones als Kulisse für Dragonstone herhalten musste, die Heimat der Targaryens. Die Burg im Film ist eine Computeranimation, aber die gewundene Steinbrücke mit den vielen Treppen, die zu der Insel führen, ist auch in der Serie im Original zu sehen. Noch etwas weiter Richtung der Stadt San Sebastián befindet sich der Strand Playa De Itzurun, der ebenfalls zum Set um Dragonstone gehört.

Tipp: Am besten unternimmt man die Ausflüge in die Umgebung mit einem Mietwagen.

Ein Spiel von Athletic Bilbao besuchen

Athletic Bilbao (auch Athletic Club) gehört zu den traditionsreichsten Fussballvereinen Spaniens. Die Bilbaoer haben nicht nur die spanische erste Liga (Primera División) mitgegründet, sie sind auch einer der wenigen Vereine, die in der 87-jährigen Geschichte nie abgestiegen sind. Insgesamt acht Mal holte man den Meistertitel und liegt in der ewigen Tabelle auf dem vierten Platz. Auch wenn der letzte Titel schon fast 40 Jahre zurückliegt, wird der Fussball in Bilbao (fast) wie eine Religion zelebriert. Der Besuch eines Spiels im Estadio de San Mamés ist nicht nur für Fussballfans ein Erlebnis.

Übrigens: Athletic Bilbao engagiert nur Spieler, die aus dem Baskenland in Spanien und Frankreich stammen oder ihre ersten Fussballerfahrungen hier gemacht haben. Eine Besonderheit im Profifussball.

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