FLUGHäFEN LOCKERN DIE REGELN FüR FLüSSIGKEITEN

Aktuell dürfen deine Fläschli und Tiegel im Handgepäck maximal 100 Milliliter fassen, insgesamt ist ein Liter erlaubt. Viele europäische Flughäfen wollen das nun ändern – auch der Flughafen Zürich.

Hast du genug davon, deine Shampoos vor dem Fliegen in winzige Fläschchen umzufüllen? Bald könnte das der Vergangenheit angehören. Dank neuer Technologien lockern viele europäische Flughäfen die strengen Vorschriften für Flüssigkeiten im Handgepäck. In Helsinki darfst du seit Juni 2023 bis zu zwei Liter Flüssigkeit im Handgepäck mitführen. Und andere ziehen nach.

Britische Flughäfen verpassen Frist

Seit dem 4. April müssen Fluggäste des London City Airport sich nicht mehr an die 100-Milliliter-Grenze bei Flüssigkeiten halten und dürfen Flaschen mit bis zu zwei Litern mitführen. Schon im März 2023 erhöhte der Teesside International Airport in Durham das Limit auf zwei Liter.

Das britische Verkehrsministerium hatte ursprünglich eine Frist bis Juni 2024 festgelegt, bis zu der alle grossen Flughäfen die neuen 3D-Scanner einführen müssen. Laut «The Times» schafft der Flughafen Birmingham die Umstellung knapp. Die meisten Flughäfen in UK haben die vor zwei Jahren angekündigte Frist aber verpasst, weswegen das Ministerium sie verlängert: Flughäfen wie Heathrow, Gatwick und Manchester haben nun laut BBC bis Juni 2025 Zeit, um neue Scanner zu installieren.

Auch die Spanier und Spanierinnen nerven die Mini-Fläschli im Handgepäck: Die Flughäfen Madrid-Barajas und Barcelona El-Prat planen laut Flughafenbetreiber Aena, die Flüssigkeitsgrenze demnächst aufzuheben. Weitere spanische Flughäfen folgen. Laut «Timeout» erhalten die Flughäfen Palma de Mallorca und Malaga-Costa del Sol die Scanner 2024 und 2025. Alicante, Bilbao, Fuerteventura, Gran Canaria, Ibiza, Lanzarote, Menorca, Teneriffa und Valencia sollen im Jahr 2026 umstellen.

Hier gibts die CT-Scanner bereits

In München sind schon seit April 2023 neue Scanner in Betrieb – noch gilt die Grenze von 100 Millilitern aber. Laut «Süddeutsche» soll München 2025 der erste deutsche Flughafen sein, der komplett auf die bisher geltenden Einschränkungen verzichtet. Berlin und Stuttgart haben auch bereits einzelne CT-Scanner.

Amsterdam Schiphol hat bereits 2021 auf CT-Technik umgerüstet, die Regeln für Passagiere aber bisher nicht offiziell angepasst. Auch der Flughafen Dublin hat seine Kontrollen teilweise angepasst.

Die neuen Entwicklungen erhöhen nicht nur die Sicherheit, sie sorgen auch dafür, dass du schneller bei deinem Gate ankommst. Passagiere, die Gegenstände nicht aus ihren Taschen nehmen oder mit XL-Behältern reisen, sind der häufigste Grund für Verzögerungen bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen, so «The Times».

Wann zieht der Flughafen Zürich nach?

Auch der Flughafen Zürich plant, die neue Technologie einzuführen. «An der Sicherheitskontrolle sollen am Flughafen Zürich zukünftig CT-Scanner zum Einsatz kommen», sagt Mediensprecherin Elena Stern auf Anfrage. Die Ausschreibung für die Testgeräte sei abgeschlossen. «In einem ersten Schritt richten wir zwei neue Kontrollspuren für Tests mit den neuen Geräten ein. Geplant ist, die beiden Linien im Sommer 2024 in Betrieb nehmen zu können.»

Die beiden Linien werden mindestens ein halbes Jahr getestet,  anschliessend sollen sämtliche 26 Linien im Sicherheitskontrollgebäude die neuen Geräte bekommen, so die Mediensprecherin. Heisst das, bald sind auch in Zürich grössere Behälter im Handgepäck erlaubt? «Die 100-ml-Regel gilt grundsätzlich nach wie vor», stellt Stern klar. «Wir gehen davon aus, dass diese am Flughafen Zürich erst mit der kompletten Umstellung auf die neuen Geräte fällt.»

Dennoch profitierst du von den neuen Scannern in Zürich, wie Stern erklärt: «Ganz allgemein steigern die CT-Geräte vor allem den Passagierkomfort, da Passagiere elektronische Geräte und Flüssigkeiten nicht mehr aus dem Handgepäck nehmen müssen.»

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