7 VERLASSENE INSELN MIT BEWEGTER VERGANGENHEIT

Geschlossene Minen oder die Überreste von zahlreichen Opfern der Pest: Diese sieben Inseln sind zwar menschenleer, aber reich an Geschichte.

Sogenannte «Lost Places» sind beliebte Fotomotive und das Ziel von urbanen Abenteurern. Nicht nur in Europa gibt es davon eine ganze Reihe, auch auf anderen Kontinenten finden sich unheimliche, überwachsene Überreste von Zivilisation. Geisterstädte sind für viele Menschen eine Faszination – aber wie sieht es mit Geisterinseln aus? Wir zeigen dir hier sieben davon.

Gunkanjima Island in Nagasaki, Japan

Gunkajima (Kriegsschiffinsel) ist die bekannteste der 505 unbewohnten Inseln von Nagasaki. Einst baute hier Mitsubishi eine Stadt, in der die Arbeiter des Kohlebergwerks der Insel lebten. Die Stadt war so dicht gebaut, dass die Insel den Spitznamen «Insel ohne Grün» bekam. Als die Kohlevorräte erschöpft waren, haben die Arbeiter die Insel verlassen – das war vor 50 Jahren.

Poveglia bei Venedig, Italien

Die Insel Poveglia befindet sich knapp fünf Kilometer südlich von Venedig. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es hier ein Lazzaretto, also ein Spital. Fast alle der Patienten litten an der Pest und um die Ausbreitung zu verhindern, wurde die Insel abgeriegelt. Später wurden hier auch Patienten mit Cholera oder Gelbfieber unter Quarantäne gestellt. Seit 1970 ist die Insel verlassen.

Discovery Island in Bay Lake, Florida

Es war einst eine der Disney-Hauptattraktionen in Florida: Auf Discovery Island, das damals noch Treasure Island hiess, konnten Besucher zahlreiche Tiere beobachten, darunter viele Vögel und einige Affen. 1989 wurden Disney mehrere Fälle von Tierquälerei vorgeworfen, der Park war danach aber nochmals zehn Jahre in Betrieb. Seit 1999 ist die Insel Sperrgebiet und Disney droht unerwünschten Besuchern mit Hausverbot in allen Disneyparks.

McNab’s Island in Halifax, Kanada

Auf dieser kleinen Insel im Halifax Harbour gibt es diverse verlassene Gebäude, darunter Militärstützpunkte, eine Cholera-Quarantänestation, ein Familienfriedhof, mehrere Ruinen von Wohnhäusern und die Überreste einer Sofa-Fabrik, in der während der Prohibition angeblich Alkohol hergestellt und verkauft wurde. Seit 1934 ist die Insel komplett verlassen.

Ross Island in Indien

Ross Island ist eine Gefängnisinsel: Mitte des 19. Jahrhunderts waren hier rund 200 Gefangene eingesperrt und sollten bei der Rodung des Urwalds und bei der Errichtung von Gebäuden für die Aufseher helfen. Das Leben der Offiziere auf der Insel war angenehm, die Gefangenen dagegen litten unter Mangelernährung, Malaria, Ruhr und Cholera. An einigen Gefangenen wurden medizinische Experimente durchgeführt.

Dry Tortugas in Florida, USA

Apropos Gefängnisinsel: Das ist Garden Key, die zweitgrösste Insel der sogenannten Dry Tortugas, einer Sammlung von sieben kleinen Inseln in Florida. Das Gebäude, Fort Jefferson, ist eigentlich eine militärische Festung, wurde aber nie zur Verteidigung genutzt. Stattdessen nutzte es die US Army bis 1874 als Gefängnis. Dry Tortugas ist auch ein Nationalpark und Heimat eines der unberührtesten Korallenriffe.

San Giorgio in Alga bei Venedig, Italien

San Giorgio in Alga bedeutet übersetzt etwa so viel wie «Sankt George im Meergras» und ist eine Insel vor Venedig. Noch heute kann man die Ruinen eines Klosters sehen, das zwischen 1000 und 1806 bestand. Zwischen 1810 und dem Zweiten Weltkrieg gab es auf der Insel einen Steinbruch und eine Festungsanlage, auch eine geheime Schule für deutsche Kampfschwimmer soll es gegeben haben. Mehrere Investoren haben in den vergangenen Jahren versucht, Geschäfte mit der Insel zu machen – erfolglos. Heute gehört sie Venedig.

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