VORSICHT BEI DER FERIEN-WAHL: DAS SIND DIE DRECKIGSTEN STRäNDE EUROPAS

Blaues Wasser, Sand und Sonne. So stellen sich die meisten Leute ihre Sommerferien vor. Damit diese nicht zum Flop werden, gilt es aber, einige europäische Strände besser zu meiden.

Zu den beliebtesten Feriendestinationen gehören Jahr für Jahr Italien, Frankreich, Spanien und Portugal. Während malerische Strände, kurze Anreisen und gutes Essen locken, gilt in diesen Ländern allerdings Vorsicht bei der Wahl des Badeorts. Denn: Nicht an jedem Strand lässt es sich bedenkenlos schwimmen. Mancherorts besteht sogar ein Gesundheitsrisiko. Diese Strände solltest du besser meiden.

Plage Saint-Michel-en-Grève (Bretagne, Frankreich)

In der französischen Region Bretagne sind Grünalgen schon seit mehreren Jahrzehnten immer wieder ein Problem. Per se stellt die invasive Alge kein Problem dar. Allerdings ist auch zunehmend Nitrat ins Meereswasser gelangt. Die Folge: Die Algen verbreiten sich wie verrückt – und geben Schwefelwasserstoff ab, wenn sie zerfallen. Dieses Gas wiederum kann Kopfschmerzen, Übelkeit und Augenreizungen zur Folge haben. 

Betroffen ist von der Algenplage auch der rund vier Kilometer lange Sandstrand Plage Saint-Michel-en-Grève. Von der Europäischen Umweltagentur wird er seit 2021 als «schlecht» eingestuft. Zwar versucht Frankreich, das Problem anzugehen und investiert jährlich rund eine Million Euro in die Algen-Beseitigung. Und doch kommt es aufgrund der schlechten Wasserqualität der Region immer wieder zu Strandschliessungen. 

 Plage de La Gravette (Antibes, Frankreich)

Zwischen den berühmten Städten Cannes und Nizza liegt die Gemeinde Antibes. Als Teil der Côte d'Azur ist die Gegend bei Touristen beliebt. Dennoch überzeugt der Strand Plage de La Gravette in einem Ranking des «Telegraph» nicht. Denn: Das Wasser ist von einer Felswand umschlossen und kann somit nur schlecht zirkulieren.

Vergangenen Sommer bildete sich schliesslich ein zu hoher Anteil an Enterokokken-Bakterien, die Blutvergiftungen und Harnwegsinfektionen hervorrufen können. Das Schwimmen gehen musste kurzzeitig verboten werden. 

Ob es dieses Jahr auch so weit kommen wird? Hoffentlich nicht. Wie die Zeitung berichtet, arbeitet die Gemeinde Antibes daran, die Wasserqualität für die Saison 2024 zu verbessern. 

Reggio Calabria (Italien)

Ganz im Süden des italienischen Festlands liegt Reggio Calabria, eine wichtige Hafenstadt, die das gegenüberliegende Sizilien mit dem Festland verbindet. Neben der Stadt verläuft ein 12 Kilometer langer Küstenabschnitt, der sieben Strände umfasst. 

Doch Baden liegt hier nicht an der Tagesordnung. Seit 2019 gilt im Sommer Schwimmverbot. Dies, nachdem mehrere Badegäste mit Infektionen aufgrund von Fäkalien-Verschmutzung im Spital gelandet waren. 

Palermo (Italien)

Auch nahe der auf Sizilien gelegenen Stadt Palermo nimmt die Wasserqualität stetig ab. Rund die Hälfte eines 17 Kilometer langen angrenzenden Küstenstreifens wurde gemäss der Europäischen Umweltagentur von «ausgezeichnet» auf «ausreichend» heruntergestuft. Zwei Stände gelten sogar als «mangelhaft».

Der Bürgermeister musste bereits eingreifen und mehrfach Badeverbote verordnen – wegen fäkaler Bakterien im Abwasser und möglicher Grundwasserverschmutzung durch Mülldeponien. Zudem liess er die Abwassersysteme umbauen und die Strände reinigen. Die Natur erholt sich aber immer noch von der Verschmutzung.

Praia do Camilo (Algarve, Portugal)

Nahe der südportugiesischen Stadt Lagos musste 2020 das Schwimmen ebenso wegen fäkalen Bakterien verboten werden. Davon betroffen war mitunter der Strand Praia do Camilo, dessen Problem insbesondere die Nähe zur Stadt ist. Wegen unkontrollierter Entsorgung von Abwasser nimmt die Wasserqualität stetig ab. 

Doch der Strand ist kein Einzelfall. Im vergangenen Jahr warnte die portugiesische Umweltschutzorganisation «Zero», dass sich die Wasserqualität in ganz Portugal verschlechtert: An 28 Stränden des Landes galten demnach Badeverbote – im Jahr 2022 waren es noch 21.

Playa del Forum (Barcelona, Spanien)

Ein Wärmekraftwerk, eine Müllerverbrennungsanlage und eine Kläranlage. All das gibt es nahe dem spanischen Strand Playa del Forum in Barcelona. Die Europäische Umweltagentur fordert gemäss «Telegraph» schon seit vier Jahren die Schliessung des Strandes. Dies, wegen schlechter Wasserqualität, die auf Abwasserüberläufe und Ablagerungen aus dem Fluss Besòs zurückzuführen ist.

Die katalanische Wasserbehörde wehrt sich allerdings gegen das Badeverbot und behauptet, die Wasseranalyse sei gut. Wer dennoch stutzig ist, sollte beim Barcelona-Besuch lieber auf die Strände Playa de Sant Sebastià, Playa del Bogatell oder Playa de la Mar Bella zurückgreifen. (mrs)

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