«ANKUNFT VON 17'000 BESUCHERN» IN SANTORINI: BüRGERMEISTER RIEF WEGEN TOURISTEN LOCKDOWN FüR EINWOHNER AUS

Unglaubliche 17'000 Besucher erwartete man diese Woche auf der griechischen Ferieninsel Santorini. Um die Touri-Flut managen zu können, forderte der Bürgermeister die Einheimischen auf, zu Hause zu bleiben – das sorgte für Empörung.

Viele zieht es im Sommer in den Süden. Speziell beliebt ist die griechische Insel Santorini – diese kämpft jedoch mit dem Massentourismus. Am 23. Juli soll das Problem gar eine nie zuvor dagewesene Grösse angenommen haben. Wie der Bürgermeister Panos Kavallaris in einer «Notfallmitteilung» auf Facebook bekannt gab, seien an dem Tag 17'000 Touristen erwartet worden. 

«Ein weiterer schwieriger Tag für unsere Stadt und unsere Insel», schrieb Kavallaris. «Mit der Ankunft von 17'000 Besucher von Kreuzfahrtschiffen!» Zum Vergleich: Auf Santorini leben gerade einmal rund 15'000 Menschen. Diese rief Kavallaris dazu auf, während der Touri-Flut zu Hause zu bleiben. «Bitte reduzieren Sie ihre Bewegungen!»

Post sorgte für Diskussionen

Diese Aufforderung schlug in ganz Griechenland hohe Wellen – und das, obwohl der Post gerade einmal 15 Minuten lang online war. Danach löschte Kavallaris den Eintrag wieder, die Empörung, und ausreichende Screenshots des Posts, blieben jedoch. In den griechischen Medien sorgte das für hitzige Diskussionen – dass Einheimische wegen Touristen ihre Bewegungsfreiheit einschränken sollten, sei vollkommen inakzeptabel.

«Selbst wenn man davon ausgeht, dass die Ankündigung ‹in bester Absicht› erfolgt ist, ist es offensichtlich, dass die Situation auf Santorini unerträglich ist», schreibt etwa die Tageszeitung «Ta Nea». Kavallaris hätte zudem erst kürzlich erneut versprochen, verschärft gegen den Massentourismus vorzugehen. Das Versprechen, eine Obergrenze an erlaubten Touristen durchzusetzen, würde jedoch nicht eingehalten werden.

Keine grösseren Anti-Tourismus-Demos bisher

Im Gegensatz zu Spanien, wo an vielen Orten gegen den Massentourismus protestiert wird, halten sich die Einheimischen in Griechenland eher zurück. Bisher wurden keine grösseren Demonstrationen verzeichnet.

Ob an dem Tag wirklich 17'000 Kreuzfahrt-Touris auf die Insel strömten, ist fraglich. Laut CruiseMapper befanden sich an dem Tag drei Schiffe im Hafen: Die «MSC Divina», mit einer Kapazität von 3500 Passagieren, die «Crown Iris», auf der knapp 2000 Personen Platz finden, und eine der Gigantinnen der Meere, die «Odyssey of the Seas», die stolze 5500 Reisende beherbergen kann. 

Zusammengerechnet kommt man dabei auf knapp 11'000 Touris – da die Insel aber laut verschiedenen Medienberichten diesen Sommer rund 3,4 Millionen Touristen erwartet, ist es nicht unwahrscheinlich, dass sich an diesem Tag zeitweise tatsächlich 17'000 Touristinnen und Touristen auf der Insel befanden. 

2024-07-25T15:58:31Z dg43tfdfdgfd