MODERNE IDYLLE IN SCHWEDEN: DIESES LICHTDURCHFLUTETE HAUS AM MEER HOLT DIE NATUR INS HAUS

Homestory

Haus in Schweden: Dieses Sommerhaus von Olson Kundig liegt direkt an der felsigen Küste und lässt Innen und Außen miteinander verschmelzen.

Dalarö liegt am schwedischen Festland, doch es wirkt fast wie eine Insel: Jede Menge Felsen und Meer umgeben den Ort nur wenige Kilometer entfernt von Stockholm, der als eine der ältesten und bedeutendsten Gemeinden der südlichen Schären gilt. In dieses skandinavische Stückchen Paradies verliebte sich ein amerikanisches Paar und beschloss, seinen Traum vom Zweitwohnsitz in Schweden wahr werden zu lassen. Mit dem Entwurf ihres künftigen Hauses am Meer beauftragten sie das amerikanische Architekturbüro Olson Kundig, das mit lokalen Architekt:innen zusammenarbeitete. Für das Interiordesign wurde das Stockholmer Studio Liljencrantz hinzugezogen.

&

Haus in Schweden – im Einklang mit der Natur

Das Paar sehnte sich nach einem Sommer-Ferienhaus in Schweden mit offenen Räumen und gemütlichen, ruhigen Ecken zum Arbeiten oder Lesen. „Vor allem wollten sie zwischen den Innen- und Außenbereichen hin- und herwechseln können“, erklärt Tom Kundig, Gründer des Architekturbüros Olson Kundig. „Da das Haus hauptsächlich im Sommer genutzt werden sollte, haben wir uns von den traditionellen hellen Elementen der skandinavischen Architektur gelöst und dunklere Materialien als Gegenpol zur Hitze verwendet.“ Es sollte ein Ort geschaffen werden, der ganz nach außen hin gerichtet ist und in Einklang mit der Umgebung steht. Da das Haus an einen Hang direkt am Ufer gebaut wurde, sollte sich die Architektur harmonisch in die Felsformationen des Geländes einfügen.

&

Darüber hinaus mussten die Architekt:innen Rücksicht auf ein bereits bestehendes Gebäude in der Nachbarschaft nehmen: das „Strindberg Cottage“. Dabei handelt es sich um ein malerisches Häuschen, in dem einst der schwedische Schriftsteller und Maler August Strindberg einige Zeit verbracht haben soll. „Das Haus ist in der Gemeinde sehr bekannt und geachtet und wurde als Gästehaus hergerichtet“, erzählt Tom Kundig. „Das neue Haus musste also mit dieser historischen Struktur in Dialog treten. Die traditionelle rote Farbe des Chalets, bekannt unter dem Namen Falunrot, wird in der gesamten Region verwendet; also haben wir die Farbe auch eingesetzt, und zwar am Hauseingang, um so eine Verbindung zwischen den beiden Gebäude zu schaffen.“

&

Eine gemütliche und warme Atmosphäre

Obwohl die Eigentümer:innen vor allem auf der Suche nach Ruhe und Idylle waren, wünschten sie sich auch Platz zum Beisammensein mit Freund:innen und Familie. „Es sollte eine Mischung aus eher geselligen Bereichen und gemütlichen Ecken zum Arbeiten und Lesen sein“, sagt Tom Kundig. So verläuft eine dicke Betonwand durch das gesamte Haus, die sich auf beiden Seiten nach außen fortsetzt und die gemeinschaftlichen von den privaten Räumen abgrenzt.

&

Ergänzend zu der in den Fels gemeißelten Architektur schuf das schwedische Interiorstudio Liljencrantz ein warmes und beruhigendes Interieur, das die Harmonie mit der Natur wahrt. „Das Konzept eines ‚Natur-Hauses‘ bedeutet, dass die Umgebung perfekt in das Design eingewoben wird“, betont die Innenarchitektin Louise Liljencrantz. Der Schwerpunkt lag daher auf natürlichen Materialien, die Sanftheit ausstrahlen und der Strenge der geraden Linien des Gebäudes entgegenwirken würden. „Dieser Ansatz soll eine sinnliche Erfahrung ermöglichen, die einen eine tiefe Verbundenheit mit der Umgebung spüren lässt.“

&

Sanftes Zusammenspiel aus Licht und Schatten

Der Hauptwohnbereich ist das Herz des Hauses und umfasst Küche, Wohnzimmer und Essbereich – sowie einen atemberaubenden Blick auf die umliegenden Schären-Inseln. Den ganzen Tag über wird der hohe Raum von natürlichem Licht geflutet, wobei sich auch die Nuancen des Interieurs mit dem Lauf der Sonne ändern. Das wechselnde Zusammenspiel von Licht und Schatten gibt dem Wohnbereich eine eindrucksvolle Dynamik. Die Materialpalette basiert vorwiegend auf gebeizter Eiche, Leinen und Wolle. Das Wohnzimmer erhält so trotz seiner beachtlichen Größe etwas von einem gemütlichen Kokon, in dem man sich umgeben von der Natur zurückziehen kann. Die Küche aus Räuchereiche stellt den Dreh- und Angelpunkt des Wohnbereichs dar. Sie verfügt über eine riesige Kücheninsel aus silbergrauem Travertin und eine Frühstücksecke für zwei Personen.

&

In einem der beiden Gebäudeflügel liegt das Schlafzimmer, das ebenfalls vom sanften, je nach Tageszeit wechselnden Spiel von Sonnenlicht und Schatten belebt wird. Um eine ruhige Atmosphäre zu schaffen, setzte das Interiorstudio größtenteils auf warme Farben, haptische Stoffe und weiche Materialien wie Leinen, Seide, Mohair und Leder.

&

Nicht nur der Wohnbereich, auch das Badezimmer sollte in Dialog mit der umliegenden Landschaft treten. „Wir wollten die Berge von draußen integrieren, deshalb haben wir einen gebürsteten, gehämmerten Stein mit ziselierter Oberfläche von Salvatori gewählt“, erklärt Kristin Rudenstam von Liljencrantz. „Die Farbgebung des Badezimmers ist dunkel, was den Eindruck erweckt, man befände sich in einer Höhle, mit einem riesigen Fenster, das vom Boden bis zur Decke reicht.“ Und so entsteht ein Eindruck, der wunderbar mit der Intention des Architekten Tom Kundig harmoniert: Die Natur hat sich das Haus zu eigen gemacht und nicht andersherum.

&

Zuerst erschienen bei AD France.

&

2024-04-13T08:21:35Z dg43tfdfdgfd