REISE, HOTELS, TICKETS, ESSEN UND TRINKEN: NATI-FANS LEGEN IHR BUDGET FüR DEN EM-BESUCH OFFEN

Zahlreiche Schweizer Nati-Fans reisen für die Europameisterschaft nach Deutschland. Die Vorfreude ist riesig. Doch der EM-Trip ist nicht ganz günstig. Blick hat einige Nati-Fans getroffen. Sie rechnen uns vor, was sie der Spass kostet.

Während der Fussball-EM wird in Deutschland so viel Schweizerdeutsch wie selten zu hören sein. Nati-Fans aus dem ganzen Land reisen für das Fussballfest ins Nachbarland. Doch dafür brauchts ein dickes Portemonnaie.

Die EM-Städte sind voll. Die Übernachtungspreise sind an einem Grossanlass natürlich einiges höher als sonst. Die vier Urner Peti Odermatt (66), Kari Brand (60), Dave Arnold (58) und Remo «Picci» Arnold (47) zahlen für neun Übernachtungen und fünf EM-Spiele rund 2000 Franken pro Person, wie sie sagen. Insgesamt plant die Vierergruppe mit Ausgaben von über 12'000 Franken. Das macht den vier grossen Nati-Fans aber nichts aus: «Ein Endrundenturnier ist immer ein riesiges Highlight. Die Stimmung ist eine andere als bei einem Qualifikationsspiel», sagt Picci Arnold zu Blick.

Dazu kommen noch die Ausgaben für Essen, Getränke und andere Dinge vor Ort, die pro Person schnell einmal auf 100 Franken pro Tag gehen. Die Anreise hingegen kommt die vier Urner günstig zu stehen. Sie fahren mit dem Auto hin. Das hat einen speziellen Grund: Dave Arnolds Tochter heiratet am Freitag. Die Hochzeit ist schon lange geplant. Als später der Spielplan für die EM bekannt gegeben wurde, sahen die Urner, dass das erste Gruppenspiel der Schweiz ausgerechnet auf den Tag nach der Hochzeit fällt. So mussten sie bei der Anreise etwas umdisponieren und fuhren nun am Samstagmorgen um 3.30 Uhr in der Früh los.

«Ganz im Zeichen des Fussballs»

Für die rund 660 Kilometer fallen pro Strecke etwa 100 Franken an Benzingeld an. Mit einer Fahrzeit von über sieben Stunden dürften sie gegen Mittag in Köln sein, also rechtzeitig für das Spiel Schweiz gegen Ungarn am Samstagnachmittag um 15 Uhr. Der EM-Spass wird die vier damit wohl etwas mehr als 3000 Franken pro Person kosten.

Fan-Marsch in Stadion, Austausch mit Fans anderer Nationen: «Die rund zehn Tage in Deutschland stehen ganz im Zeichen des Fussballs. Wir werden sicher kein einziges Match verpassen und die anderen Spiele in Bars und Public Viewings schauen», sagt Picci Arnold. Die vier waren schon öfter bei grossen Turnieren dabei. «Dabei geht es immer überaus friedlich zu.»

Neue Länder entdecken

Auch Superfan Danny Zuberbühler (40) aus Zürich reist der Nati quer durch die Welt hinterher. «Ich war bereits an Spielen in über 30 Ländern. Dabei lernen wir auch Länder und deren Kulturen kennen, in die wir sonst nicht reisen würden», sagt er. Die Europameisterschaft 2024 ist bereits das sechste Endrundenturnier, das er besucht. Zuberbühler flog mit seinen Kollegen am Freitag nach Düsseldorf, und von dort gehts ins Hotel nach Köln. Er rechnet für die Woche Fussballspass mit Auslagen von rund 3000 Franken. «Das Geld reut mich nicht», sagt er.

Davon kalkuliert er 1000 Franken für Essen, Trinken und weitere Auslagen vor Ort ein. Etwa 300 Franken dürften die beiden Tickets für die Schweizspiele gegen Schottland und Ungarn gekostet haben. Für weitere 300 Franken hat er über ein Reisebüro noch einen Platz für das Spiel Österreich-Frankreich ergattert. Und 1600 kosten die sechs Hotelübernachtungen sowie Hin- und Rückflug.

Vielleicht werden die EM-Ferien noch verlängert

Zuberbühler hätte gern gar noch ein wenig mehr ausgegeben. Doch für das Spiel Schweiz gegen Deutschland konnte der eingefleischte Fan trotz mehrerer Anläufe kein Ticket kriegen. Die Vorfreude ist trotzdem riesig. «Auch wenn die Qualifikation für die Schweiz harzig verlief, hoffe ich darauf, dass wir einmal sehr weit kommen», sagt er.

Sollte die Schweiz die Gruppenphase überstehen, müssen sich die Nati-Fans überlegen, ob sie noch ein wenig länger in Deutschland bleiben. «Wir sind Mitglieder des Clubs Freunde der Schweizer Fussball-Nationalmannschaft, über den wir fürs Achtelfinale an Tickets kommen sollten», so Arnold. Im besten Fall wird das Fussballfest also verlängert.

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