WEITERE WANDERER VERMISST, KEINE PAUSE FüR TOURISMUS-ANGESTELLTE

Die Hitze in Griechenland scheint endlich etwas abzunehmen. In der Tourismusbranche ist die Erleichterung gross: Die meisten Angestellten mussten auch bei über 40 Grad durchgehend weiterarbeiten.

Schulschliessungen und Aufruf zur Heimarbeit – die griechischen Behörden haben auf die ungewöhnlich frühe Hitzewelle in Athen und anderen Landesteilen reagiert. Doch die vielen Menschen, die in Griechenlands wichtiger Tourismusbranche arbeiten, können trotz Temperaturen um die 40 Grad nicht von zu Hause aus arbeiten oder sich freinehmen. «Wir haben keine Wahl, wir müssen arbeiten, vor allem jetzt zu Beginn der Tourismus-Saison», sagt Restaurantbetreiberin Elisaveth Robou zu der AFP.

Die Wirtin, die in ihrem Lokal in der Athener Altstadt Souvlaki, die traditionellen griechischen Fleischspiesse, serviert, hat einige Vorkehrungen getroffen. In ihrem Restaurant stehen mehrere Ventilatoren, und die Mitarbeiter sollen regelmässig Pause machen. «Dieses Jahr fängt die Hitze früher an, und es zeichnet sich eine schwierige Saison ab», sagt Robou, während sich in der Nähe Touristen vor einem Kiosk mit Postkarten und Andenken für eine Flasche Wasser anstellen.

Ausgerechnet in der heissesten Zeit im Jahr zu arbeiten, sei nicht leicht, schildert die Wirtin der Nachrichtenagentur. «Aber leider ist die Klimakrise schon da.» Robou stellt sich entsprechend darauf ein, dass es in den kommenden Jahren eher noch anstrengender wird.

Erste derartige Hitzewelle Anfang Juni

Für die dicht besiedelte und oft verkehrsüberlastete Hauptstadt Athen warnte der nationale Wetterdienst EMY am Mittwoch vor Temperaturen zwischen 41 und 42 Grad. Für das Landesinnere und die Halbinsel Peloponnes wurde sogar mit 43 Grad gerechnet.

«Diese Hitzewelle wird in die Geschichte eingehen», sagte der Meteorologe Panagiotis Giannopoulos im öffentlich-rechtlichen Sender ERT. «Das ist das erste Mal, dass sie so früh kommt.» Dabei ist das Mittelmeerland Hitzewellen durchaus gewöhnt. Und seit dem Jahr 2000 gab es laut Giannopoulos auch schon mehrere im Juni  – «aber keine vor dem 15. Juni».

Tourismus-Hotspots geschlossen

In Athen hatten die Behörden am Donnerstag erneut die Akropolis für den Besuchsverkehr geschlossen. Das Kulturministerium teilte mit, die Tourismusattraktion werde vom Mittag bis 17 Uhr am Nachmittag geschlossen. Auch alle anderen archäologischen Stätten der Hauptstadt waren während dieses Zeitraums nicht zugänglich. Wer Eintrittskarten für diese Zeit gebucht hatte, konnte sie bis zur Schliessung der Stätten am Abend nachträglich einlösen.

In weiten Teilen Zentral- und Südgriechenlands kletterten die Temperaturen am Donnerstag erneut auf mehr als 40 Grad, darunter auch in Athen, auf den Kykladen und auf Kreta. Die Behörden befanden sich aufgrund der Witterungsbedingungen in erhöhter Alarmbereitschaft – Waldbrände plagen Griechenland jeden Sommer.

Der für den Zivilschutz verantwortliche Minister Vassilis Kikilias sprach am Donnerstag von einer erhöhten Waldbrandgefahr durch die Kombination von hohen Temperaturen und Winden. «Der frühe Beginn der Hitzewellen, kombiniert mit dem trockenen Winter, hat zu einer sehr schwierigen Brandsaison geführt.» Auch für Freitag wurde vor einer erhöhten Brandgefahr gewarnt.

Ein erster Temperaturrückgang wird an diesem Freitag erwartet. In Athen sind für Freitagnachmittag «nur» 37 Grad vorhergesagt. Am Samstag und am Sonntag soll der schlimmste Teil der Hitzewelle überstanden sein, mit Temperaturen zwischen 32 und 35 Grad im ganzen Land.

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