MIT DEM HöRGERäT IN DIE FERIEN?: KEIN PROBLEM, WENN DU AUF DIESE TIPPS HöRST

Der richtige Umgang mit dem Hörgerät geht in den Ferien oft vergessen. Ein Experte sagt, worauf Trägerinnen und Träger achten sollten, damit sie die schönsten Tage des Jahres uneingeschränkt geniessen können.

Die Sommerferien stehen vor der Tür – und mit ihnen letzte Vorbereitungen wie Online-Einchecken, Paratmachen der Reisedokumente und Packen. Doch während wir an Dinge wie Badehose, Zahnbürste oder Sonnenschutz meist automatisch denken, geht ein Punkt oft vergessen, wie Hörgeräteakustiker Hansueli Müller vom Hörlösungsspezialisten Neuroth sagt: «Viele Leute denken in den Sommerferien nicht an ihr Hörgerät. Dabei wäre dies in vielerlei Hinsicht sinnvoll.»

Zu Problemen kann es etwa aufgrund von Feuchtigkeit, Sonnenlicht, Hitze oder Sand kommen. Wichtig ist deshalb, das Hörsystem vor und nach den Ferien von einem Profi überprüfen und reinigen zu lassen (siehe Box). «Vor den Ferien, um sämtliche Funktionen zu prüfen und gegebenenfalls neu einzustellen. Sonst kann es in den Ferien im schlimmsten Fall zu einem plötzlichen Ausfall des Hörgeräts kommen», sagt Experte Hansueli Müller. «Und nach den Ferien, damit die Hörsysteme von Schweiss, Salz und Fremdkörper befreit werden können.» 

Wie du die Sommerferien für dein Hörgerät so angenehm wie möglich gestaltest, verraten dir unsere Experten-Tipps. 

Feuchtigkeit

Ein zentraler Punkt in den Ferien ist bei Hörgeräten die Gefahr von Verunreinigung oder Nässe. Wichtig deshalb: Das Hörgerät vor dem Baden herausnehmen. Am besten bewahrt man es in der Badi oder am Strand im Etui auf und verstaut es in der Tasche oder im Rucksack. 

Nach dem Schwimmen im See-, Chlor- oder Meerwasser sollte darauf geachtet werden, beim Duschen auch die Ohren gut mit Süsswasser auszuspülen. Anschliessend die Ohren mit einem sauberen Tuch gut trocknen. So wird verhindert, dass sich Salz und Sand im Ohr festsetzen können, die das Hörgerät zerkratzen könnten. Zudem wird durch die gründliche Reinigung Entzündungen im Gehörgang vorgebeugt.

Weil wir im Sommer vermehrt schwitzen, können Hörsysteme auch durch Schweiss hinter den Ohren feucht werden. Hier kann helfen, die Hörsysteme regelmässig von Feuchtigkeit zu befreien – und über Nacht in eine sogenannte Trockenbox zu legen.

Sand und Salz

Trotz aller Tipps kann in den Ferien zudem Salz oder Sand ans Hörgerät gelangen, es können sich im schlimmsten Fall auch Bakterien festsetzen. Wichtig ist deshalb eine adäquate Reinigung. «Diese kann in den Ferien jede und jeder selber machen, wir zeigen in unseren Hörcentern gerne, wie die Reinigung oder das Filterwechseln geht», so Müller dazu. Wer in den Ferien ein Problem hat, kann den Expertinnen und Experten von Neuroth auch Fotos schicken. «Wir helfen auch online.»

Sonnencreme

Vorsicht ist beim Eincremen geboten: «Aufgrund der fettenden Wirkung setzt sich Sonnencreme in jeder feinen Ritze im Hörsystem fest», sagt Experte Müller. «Nach der Anwendung sollte man deshalb etwa 15 bis 20 Minuten warten, bevor man das Hörgerät einsetzt. Damit die Substanz eingezogen ist.» So wird ein öliges Gerät vermieden, und das Risiko, dass die Mikrofone verstopfen, ist geringer. 

Achtgeben sollte man auch beim Verwenden von Kosmetika für den Kopfbereich. Macht man sich chic für die Sommerparty am Abend, sollte das Hörsystem vor dem Benützen des Haarsprays herausgenommen und erst wieder eingesetzt werden, wenn der Spray trocken ist.

Sonnenlicht

Gut im Etui verstaut, ist das Gerät am Strand auch vor Sand und direktem Sonnenlicht und Hitze geschützt, die besonders der feinen Elektronik im Gerät schaden können. Bei Akku-Geräten sollte zudem die Ladestation aus dem gleichen Grund nicht am Fenster platziert werden. 

Flugreise

Beim Start und der Landung im Flugzeug kann die Luftdruckveränderung zu einem unangenehmen Gefühl in den Ohren führen. In diesen Momenten ist der Druckausgleich wichtig. Beim Starten des Flugzeugs (oder auch, wenn wir mit einer Seilbahn schnell bergaufwärts fahren), muss die Luft aus dem Ohr raus. Dies geschieht, indem wir mit geschlossener Nase leer schlucken. Bei der Landung gilt das Gegenteil: Mund und Nase zu, aus der Lunge Luft in den Mundraum pressen. Weil manche Hörgeräte luftdicht im Gehörgang liegen, kann es beim Druckausgleich helfen, etwas am Ohr zu zupfen, damit Luft in den Gehörgang gelangen kann. Beim Fliegen auch hilfreich: Bei vielen Hörgeräten kann ein Flugzeugprogramm installiert werden, das die Nebengeräusche zusätzlich reduziert. 

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