ENTSCHLüSSELT: DAS GEHEIMNIS HINTER DEN FLUGHAFENCODES

Jeder Flughafen weltweit hat einen einzigartigen Code aus drei Buchstaben – die manchmal fast wie zufällig gewählt wirken. Woher kommen diese Abkürzungen und was bedeuten sie?

Einige sind ganz im Kopf zu behalten, andere erscheinen wie zufällig erfunden: Die dreistelligen Flughafencodes, von denen jeder Flughafen weltweit ein einzigartiges Exemplar besitzt, können dich je nach Zusammensetzung vor ein Rätsel stellen. Klar, FRA für Frankfurt erscheint logisch, auch MIA für Miami. Bei Bern (BRN), Zürich (ZRH) und Genf (GVA) kommen die verwendeten Buchstaben immerhin in der englischen Schreibweise vor. Doch manche sind rätselhaft – hast du dich schon mal gefragt, wie TXL als Abkürzung für Berlin Tegel zustande kam?

Warum dreistellige Buchstaben als Flughafencodes?

Es gibt keine einfache Erklärung für die Zusammensetzung aller Codes

Die International Air Transport Association (IATA) vergibt die dreistelligen Codes, um Flughäfen weltweit zu kennzeichnen. «Es gibt keine einfache Erklärung für die Zusammensetzung aller Codes», erklärte eine IATA-Sprecherin auf die Nachfrage des deutschen Reisemagazins «Travelbook». «Für einige passte der noch verfügbare Code gut zur Marke des Flughafens, andere leiten sich von alten Wetterstationen ab.» Letztere sind allerdings nur zweistellig. Mit dem Luftfahrtboom in den 1930ern wurde das dreistellige System eingeführt – und um nicht alles noch komplizierter zu machen, hängte man an die bestehenden Flughafencodes einfach ein X. So entstand LAX für Los Angeles, PDX für Portland, PHX für Phoenix. Und Berlin Tegel und Schönefeld? BTX und BSX waren schon vergeben, man einigte sich auf TXL und SXF.

Mit der Marke des Flughafens meint die Sprecherin zum Beispiel CDG, den Code für den Pariser Flughafen Charles de Gaulle oder NRT für Narita, einen Flughafen in Tokio. Hat eine Stadt mehrere Flughäfen, ist der Code oft eine Kombination aus der Stadt und dem Namen des Flughafens, wie etwa bei LHR für London Heathrow und LGW für London Gatwick.

Ausnahmen und Sonderfälle

Dazu kommen unzählige Ausnahmen und Sonderfälle. Kanada zum Beispiel hat sich zu eigen gemacht, alle seine Flughäfen zu Beginn mit einem Y zu kennzeichnen. Der Montréal Airport trägt das Kürzel YUL, Calgary YYC. Die US-Army hat sich alle verfügbaren Codes mit einem N am Anfang gekrallt. Norfolk und Newark in New Jersey mussten sich daher etwas anderes einfallen lassen und heissen heute ORF und EWR. Und das I in vielen Codes, zum Beispiel PMI für Palma de Mallorca steht einfach für International. «Einige Airport-Codes haben überhaupt keinen Sinn und setzen sich einfach aus drei zufälligen Buchstaben zusammen», erklärt die Sprecherin der IATA – denn die Flughäfen können selbst einen Vorschlag für die Benennung einreichen, sobald sie kommerzielle Flüge abfertigen.

Kurioses

Einige Flughafencodes sind besonders einprägsam oder witzig. Der Flughafens Funafuti auf Tuvalu trägt das Kürzel FUN, was englisch für Spass ist. In Singapur heisst der Flughafen SIN, englisch für Sünde. Die Sembach Airbase bei Kaiserslautern in Rheinland-Pfalz – heute nicht mehr in Betrieb – trägt das Kürzel SEX. Der Omega-Airport in der Region Kavango-Ost im Nordostens Namibias kürzt sich mit OMG ab, eine geläufige Schreibweise für den Ausdruck «Oh mein Gott». Und Flughafen der russische Flughafen Bolschoje Sawino in der Region Perm kürzt sich mit PEE, englisch für Pipi, ab.

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