In Japan eröffnet demnächst ein Luxushotel mit turbulenter Vergangenheit: Das ikonische Gebäude war nicht nur lange Zeit ein Horrorgefängnis, sondern auch auf Netflix zu sehen.
Vom Grusel-Gefängnis zum Luxushotel – so etwa könnte die Bewerbung des neusten Projekts der japanischen Hotelgruppe Hoshino Resorts klingen. Denn wie das Unternehmen Mitte September verkündete, wird das ehemalige Gefängnis namens Nara Juvenile Prison, östlich der japanischen Stadt Osaka, zu einem Luxushotel mit 48 Zimmern, einem Restaurant und einer Lounge umgebaut.
Die Eröffnung des Hotels ist für Frühling 2026 geplant. Dann sollen Gäste «einen aussergewöhnlichen Aufenthalt in dem ikonischen roten Backsteingebäude mit renovierter Inneneinrichtung geniessen», wie Hoshino Resorts in einer Mitteilung schreibt. Ikonisch ist das Gebäude allemal: Das im Jahr 1908 erbaute, sternförmige Gefängnis mit fünf Haftflügeln verkörpert die Handwerkskunst und Wichtigkeit der Meiji-Ära, als sich Japan der Welt öffnete. Es diente lange Zeit als Jugendgefängnis.
Auch wenn es im Jahr 2017 seine Pforten schloss, gilt es bis heute als Musterbeispiel für ein modernes Gefängnis. Nach der Schliessung wurde das Gebäude aufgrund seiner historischen Bedeutung und Architektur sogar zum wichtigen Kulturgut Japans erklärt.
Bekannt aus «Alice in Borderland»
Falls dir das ehemalige Gefängnis bekannt vorkommt, hast du vermutlich die japanische Serie «Alice in Borderland» geschaut, welche seit 2020 auch auf Netflix zu finden ist. In der Story, welche auf den gleichnamigen Mangas von Haro Asō basiert, finden sich der von Videospielen besessene Arisu und seine Freunde in einer menschenleeren Parallelwelt wieder und müssen in gefährlichen Spielen gegeneinander antreten, um zu überleben. Dabei dient das Nara-Gefängnis als Filmkulisse für zwei Folgen.
Neben dem Gastauftritt in «Alice in Borderland» und dem Umbau zum Hotel wird im Gebäude zurzeit auch ein historisches Archiv errichtet. Der Plan: In Zukunft sollen sich sowohl Hotel- als auch externe Gäste im hauseigenen Museum über die Geschichte des ehemaligen Gefängnisses informieren können.