12 ORTE IN DER SCHWEIZ, DIE UNS SO RICHTIG UMGEHAUEN HABEN – WELCHER IST DEINER?

Für manche ist die Schweiz eine einzige, grosse Postkarte. Aber es gibt Orte, die stechen selbst da noch heraus. Wir zeigen dir unsere 12 Favoriten – welcher ist deiner?

Die Aufforderung an die Redaktion war einfach: Welcher Ort hat dich in der Schweiz im positiven Sinn total überrascht. Oder ein bisschen salopper formuliert: Welcher Ort hat dich in der Schweiz umgehauen? Das sind unsere Antworten in alphabetischer Reihenfolge.

Und welches ist dein magischster Ort der Schweiz? Schreib ihn in die Kommentare.

1. Ballenberg BE

Peter Blunschi:

«Man hat eine Art Alpen-Disneyland im Kopf. Der abschätzige Begriff ‹Ballenbergisierung› steht ja für ein verkitschtes Bauernidyll. Ganz falsch ist dieses Vorurteil nicht. Wenn man jedoch die weitläufige Anlage bei Brienz mit ihren mehr als 100 originalen Bauten aus fast allen Kantonen durchstreift, ist man verblüfft und beeindruckt von der Vielfalt und dem Bemühen um Authentizität. Ein Tag genügt kaum, um alles zu entdecken.»

2. Altstadt von Bellinzona TI

Philipp Löpfe:

«Altstadt von Bellinzona. Alle kennen das Tessin. Aber kaum einer die Hauptstadt. Dabei ist der historische Teil sehr hübsch.»

3. Blatten bei Naters VS

Sergio Minnig:

«Blatten bei Naters (insbesondere im Winter). Es ist schwer, vom Walliser-Bergdorf zu erzählen, ohne dass es wie aus einer Touri-Broschüre klingt. Blatten ist wunderschön umgeben von den Walliser Bergen. Im Winter ist das ‹Derfji› ein Traum. Es ist nicht riesig und daher nicht überlaufen. Die Seilbahn zum Skigebiet der Belalp ist mitten im Dorf und in ca. 15 Minuten (Einheimische in 8 Minuten und 38 Sekunden) ist man im Tal, um z.B. auch mal dort in den Ausgang zu gehen.Von Blatten aus kann man praktisch in alle Richtungen wandern (egal ob Sommer oder Winter) – den Massaweg dürften vermutlich sogar einige kennen. Blatten ist allerdings so schön, dass es sich dort locker auch eine Woche in einer der Dorfbeizen auf der Terrasse sitzen lässt (egal ob Sommer oder Winter😉).»

Unterwegs in der Massaschlucht.

Falls du gerne im Frühling wanderst:

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4. Burg im Leimental BL

Reto Fehr:

«Ich dachte ja damals während meiner ‹Tour dur d'Schwiiz› kurz vor der Einfahrt nach Burg im Leimental: Ja gut, jetzt noch ein Kaff und dann hört die Schweiz halt auf und ich bin in Frankreich. Aber dann kommst du da um die Kurve und siehst das Schloss auf dem Fels über dem Dörfli thronen. Hatte zuvor nie was davon gehört. Leider kann das Schloss nicht besichtigt werden, es ist im Privatbesitz. Allerdings war eine Mietwohnung in der Burg vor ein paar Jahren ausgeschrieben – zu einem moderaten Preis. Wenn ich das nur gewusst hätte.»

5. Bürgenstock NW

Oliver Baroni:

«Die Aussicht vom Bürgenstock. Da checkt man: Ahaaaaa - deshalb wollen alle Inder und Chinesen diese Aussicht einmal erleben.»

An einigen Orten bist du schon fast zu spät, andere erreichen ihren Höhepunkt erst:

9 Wanderungen und Orte, welche dich im Frühling in ihren Bann ziehen

6. Creux du Van NE

Reto Fehr:

«Als ich vor Jahren das erste Mal ein Bild des Creux du Van sah, dachte ich, das sei irgendwo in den USA oder Kanada. Eine Google-Suche später wusste ich: Ist in der Schweiz.Kurz darauf wanderten wir durch die Areuse-Schlucht (auch eindrücklich) zum Creux du Van. Wenn du dann unten bei der Ferme Robert stehst und die Felswände sich auftürmen, fühlst du dich sehr klein. Nach dem sehr steilen Aufstieg im Krater haut dich auch die Sicht von oben nochmals um. Und ja: Steinböcke hat's da auch. Schade nur, dass man von der anderen Seite mit dem Auto praktisch zum Kraterrand fahren kann.»

Mehr Schweiz entdecken:

7. Matterhorn VS

Anna Böhler:

«Ich war vom Matterhorn überrascht, weil es tatsächlich ein überragender Anblick ist, wenn man dann in Echt vor ihm steht. Während 23 Jahren verspürte ich nie den Reiz, das Matterhorn zu besuchen, weil ich dachte, es sei bestimmt der unspektakulärste Berg der Schweiz, wenn ihn die ganze Welt kennt. Ich lag falsch. Als ich kürzlich zum ersten Mal davor stand, musste ich ein Foto knipsen und auf Instagram stellen mit dem Kommentar ‹S isch also würkli na schön da›. Das Gleiche gilt übrigens für Zermatt, wo neben ganz vielen Reichen auch Normalsterbliche unterwegs sind, die in Skijacke statt Pelzmantel lieber Jägerbomben als Champagner schlürfen.»

Oliver Baroni:

«Das Matterhorn. Zunächst war es neblig – und man denkt eh, jaja, wir wissen ja alle, wie das Matterhorn aussieht – easy. Und dann löste sich der Nebel auf, und it was just THERE. Unglaublich.»

Hier gibt's die internationale Version der «Umhau-Orte»:

Dieser Ort hat mich umgehauen wie sonst noch nichts

8. Irgendwo beim Oberbauenstock NW/UR

Alexandra Heusi

«Absolut umgehauen hat mich ein Plätzchen auf der Überschreitung vom Niderbauen Chulm zum Oberbauenstock. Wir haben dort unser Zelt aufgestellt und hatten das Glück, die sowieso schon atemberaubende Sicht auf den Vierwaldstättersee im kitschigsten Abendrot erleben zu dürfen – unvergesslich. Für alle Wandervögel: Der Oberbauenstock sollte unbedingt auf eure Liste für diesen Sommer!»

Du musst ein bisschen fit und erfahren sein, aber dann ist der weiss-blau-weisse Weg auf den Oberbauenstock grossartig.

9. Partnunsee GR

Reto Fehr:

«Ich geb's ja zu: Landesgrenzen faszinieren mich irgendwie. Vielleicht hört die Schweiz nirgends so schön auf wie bei St.Antönien und dem Partnunsee. Da schlängelst du dich das Strässchen bis Partnun hoch, dann noch einige Meter zu Fuss, du kommst über die Geländekante und da liegt er: der Partnunsee. Eingebettet zwischen Sulzfluh und Schijenflue, dahinter beginnt Österreich. Und ja: es hat sogar Ruderboote auf dem Seeli – ein Traum.»

Können Boote auf dem Partnunsee schweben?

10. Mümliswil-Ramiswil SO

Ralf Meile:

«Wenn man das Glück hat, im Toggenburg aufzuwachsen, merkt man erst später, dass es nicht überall so schön ist. Etwa im Mittelland entlang der A1 zwischen Zürich und Bern. Doch selbst da kann unsere wunderbare Schweiz schön sein, wie ich im vergangenen Frühling bei einer Velotour feststellte. Entlang der Tüfelsschlucht bei Hägendorf fuhr ich hinauf zur Breitehöchi. Von diesem kleinen Übergang nach Mümliswil-Ramiswil (welch Exotik alleine in diesem Ortsnamen!) hat man eine feine Aussicht – und dank der gelb-schwarzen Strassenpfosten kommt gar etwas Mont-Ventoux-Feeling auf. Vielleicht hat sie aber auch einfach ein YB-Fan übermalt.»

Grad bei Mümliswil: Schloss Neufalkenstein.

11. Rhein in Basel

Yasmin Müller:

«Der Rhein in Basel. Bevor es mich nach Basel verschlagen hat, dachte ich immer, der Rhein sei da nur noch eine stinkende Chemie-Kloake. Aber das stimmt nicht! Nebst der Tatsache, dass der Rhein wirklich schön anzusehen ist, finde ich auch das Rheinschwimmen eine spritzig-erfrischende Sache: Gemütlich auf den Wickelfisch gestützt die Altstadt bestaunen und das kühle Nass geniessen. Grossartig!»

12. Panoramaweg Stoos SZ

Felix Holder

«Die Gratwanderung Klingenstock bis Fronalpstock beim Stoos finde ich mega eindrücklich und einmalig. Die Aussicht ist phänomenal mit dem Blick auf den Vierwaldstättersee. War mega überrascht, dass man überhaupt da oben wandern kann und war meine erste Gratwanderung.»

Und jetzt du! Welcher Ort in der Schweiz hat dich umgehauen?

Reto Fehr

Man muss die Schweiz verdammt gut kennen, wenn man sie besser kennen will als Reto Fehr. Als einer von Wenigen besuchte er schon jede Gemeinde der Schweiz. 2015 radelte er alle damals 2324 mit dem Velo ab. Entstanden ist daraus auch das Buch «Tour dur d’Schwiiz». In der Folge absolvierte Reto die Ausbildung zum Wanderleiter des Schweizer Bergführerverbandes SBV und ist in seiner Freizeit meist in der Natur unterwegs. Als Mitglied des Rätsel-Kollektivs «geoblog.ch» lässt er die User zudem mehrmals wöchentlich die Schweiz in Bildern entdecken.

Dieser Artikel erschien bereits einmal auf watson. Weil jetzt die Wander- und Ausflugssaison anfängt, haben wir ihn nochmals publiziert.

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