STELLPLATZ- UND CAMPING-TIPPS IN DEN ALPEN: 6 GEHEIMTIPPS MIT TRAUMHAFTEM BERGPANORAMA

Die Alpen sind immer eine Reise wert, vor allem im Camper. Unsere sechs Camping-Tipps versprechen Abkühlung in der Höhe, in kühlen Nächten und in kleinen Seen oder Pools – traumhaftes Bergpanorama inklusive.

Wie schön es in den Alpen ist, müssen wir Camping-Fans nicht erzählen. Trotzdem haben wir auch für eingefleischte Alpen-Urlauber und -Urlauberinnen vielleicht noch den einen oder anderen Camping- und Stellplatz, den sie bisher nicht kennen.

In der Redaktion haben wir nach Geheimtipps mit sensationellem Bergpanorama gefragt. Und die Kolleginnen und Kollegen haben geliefert: Für Sie gibt es hier die besten Tipps in der Liste.

1. Camping Großwalsertal in Raggal: Wahnsinns-Panorama

Der Zufall schreibt die besten Geschichten: Camping Großwalsertal in Raggal haben wir auf einer planlosen Vater-Sohn-Tour entdeckt. Das Panorama auf der leicht abfallenden, im unteren Teil salopp parzellierten Campingwiese, die sich unterhalb der hölzernen Rezeption und des modernen Waschhauses erstreckt, ist fantastisch.

Der Blick schweift in den Bregenzerwald, tief unten liegen Flüsse und Ortschaften, die seltsame Namen tragen. Wissen muss man, dass Restaurants und Läden ein Stück weg sind. In der Rezeption gibt’s nur das Nötigste. Aber wer hierher kommt, findet Ruhe, Weitblick, eine fantastische Gegend mit tollen Wander- und Biketouren – und ein kleines Schwimmbad für danach.

2. Campingplatz Schartner Alm, Klobenstein: Ruhig und schick

Wer die 20-minütige Fahrt aus dem wuseligen Bozen hinauf zum Campingplatz Schartner Alm im Rittner Ortsteil Klobenstein hinter sich hat, der packt am besten seinen Campingstuhl aus und genießt in aller Ruhe den Blick auf die Dolomitengipfel. Herrlich entspannend!

Anschließend hat man die Wahl: Wanderung aufs Rittner Horn, Planschen im Naturpool auf dem Campingplatz oder bei schlechtem Wetter ab ins Saunahäuschen – auch das ist direkt auf dem Platz. Die Sanitäreinrichtungen hier oben erinnern eher an ein 4-Sterne-Hotel als an einen Campingplatz. Und wem es nicht nach Spaghetti mit Tomatensoße vom eigenen Gaskocher ist, der kann sich im Restaurant oder der Pizzeria kulinarisch verwöhnen lassen.

3. Camping Ranocchio, Piano Porlezza: Zwischen zwei Seen

Im Grenzgebiet von Schweiz und Italien, dort, wo man auf kürzestem Weg vom Luganer zum Comer See gelangt, entdeckten wir einen tollen Campingplatz im Örtchen Piano Porlezza mit einer ultraherzlichen Betreiberin. Der Platz liegt im Naturreservat Piano und direkt am gleichnamigen See Lago di Piano. Bei unserer Ankunft deckte eine weiße Wolkenmatte alles zu. Sie verzog sich am nächsten Morgen und gab den Blick auf die umliegenden Berge frei – fantastisch!

Wer angeln oder schwimmen will, muss vom Campingbus aus nur drei Mal umfallen und ist schon am kleinen platzeigenen Strand. Nicht viel weiter ist es in den Ort, wo wir im Ristorante Laghetto leckere Pizza und offenen Rotwein bekamen – was will man mehr? Vielleicht noch einen Abstecher an den Comer See mit seiner mondänen James-Bond-Kulisse, aber Vorsicht: Die Parksituation für Camper ist hier desaströs.

4. Camping Gran Bosco, Piemont: Fahren über den Wolken

Wie im Fahrerlager einer Offroad-Veranstaltung fühlen wir uns, als wir im Spätsommer mit Campingbus und Motorradanhänger im Schlepptau auf das Gelände des Camping Gran Bosco rollen. Auf dem Platz im italienischen Hochtal Val di Susa im Piemont herrscht an diesem Samstagmorgen ein reges Kommen und Gehen. Vollgepackte Reiseenduros rollen vom Hof, Mountainbiker und Enduristen brechen zur Tour auf.

Neben uns richtet sich eine Gruppe mit mehreren kultigen T3-Syncro-Bullis häuslich ein. In der Grenzregion zwischen Italien und Frankreich gibt es einige für motorisierte Fahrzeuge legal befahrbare Pisten. Die auf über 2.000 Meter verlaufende Assietta-Kammstraße, die ehemalige Militärstraße zum Fort Jafferau und die Piste zum Colle Sommeiller. Auf dessen Parkplatz in knapp 3.000 Meter Höhe treffen wir die 4x4-Bulli-Gruppe wieder. Sie hat sich gemächlich Kehre für Kehre die anspruchsvolle Strecke emporgearbeitet. Zur Stärkung gibt es abends Pizza im Ristorante am Campingplatz.

5. Camping Yolki Palki, Piemont: der Erhabene

Kehre um Kehre schraubt sich die Straße hoch zum Camping Village Yolki Palki. Mittags in Domodossola Flanieren gewesen, dann Übernachten am Berg. Es ist ruhig. Wir spielen etwas Badminton. Dann wird es frisch und wir gehen essen in der kleinen Trattoria. Geschmeckt hat es richtig gut. Der Camper steht auf einer kleinen Parzelle. Ich erinnere mich an die italienische Familie, die zu sechst in einem Alkoven reiste.

Am Morgen fahren wir mit dem Mountainbike ins Gebirge. Hoch zur Schweizer Grenze. Es ist unglaublich wild. Und die bewirteten Hütten (L’alpeggios) fahren ein Essen auf, wie Reisende es sich wünschen, wenn sie in den italienischen Alpen unterwegs sind. Ich erinnere mich an beste Pasta mit Tomatensoße, Wurst und Parmesan. Der Abstieg geht durch moosbewachsene Wälder, praktisch direkt an den Pizzaofen und eine Karaffe "mezzo litro vino rosso". Hier geht nichts und alles. Ungefähr 1.250 Meter hoch liegt der Platz, mitten in der Natur.

6. Stellplatz am Ferienhof Sunnawirt, Heiterwang: Tor zum Tiroler Zugspitzgebiet

Auf der Fahrt nach Italien machen wir gerne auf dem Stellplatz am Ferienhof Sunnawirt in Heiterwang unseren ersten Zwischenstopp. Der darf auch mal zwei, drei Tage dauern. Außerhalb des Ortes steht man herrlich ruhig im Grünen. Wunderbares Bergpanorama ringsum. Auch zu stark frequentierten Zeiten haben wir hier immer ein Plätzchen gefunden. Der herzliche Chef schickt niemanden wieder weg und findet immer eine Lösung.

Besondere Schmankerln sind die urige Wirtschaft mit zünftiger Tiroler Küche und ein liebevoll eingerichtetes Sanitärhäuschen. Und natürlich das vielseitige Freizeitangebot. Zu Fuß ist man schnell am malerischen Heiterwanger See mit Wassersportangeboten aller Art. Direkt am Platz starten zahlreiche Wanderwege. Einer führt zur Highline 179 bei Reutte. Mit ihren stolzen406 Metern Länge gilt sie als längste Fußgänger-Hängebrücke der Welt im Tibetstyle. Es bedarf schon etwas Mut, in 114 Metern Höhe auf schmalem Pfad schwankend über das Tal zu laufen. Mit dem Fahrrad ist man schnell in Füssen und Neuschwanstein. Ein Aufenthalt beim Sunnawirt ist nie langweilig.

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