DER EINSAMSTE ORCA DER WELT IST TOT – DAS IST SEINE TRAURIGE GESCHICHTE

Kiska, auch bekannt als «der einsamste Orca der Welt», ist am 9. März in ihrem Becken im Meeres-Themenpark «Marineland» in Kanada gestorben. Tierschützerinnen und Tierschützer, die sich jahrelang für den Orca eingesetzt hatten, fordern jetzt eine Aufklärung des Todes. Kiskas Leben ist eine bewegende Geschichte:

Kiska war der letzte in Gefangenschaft lebende Orca in Kanada. Und das wird auch so bleiben. Denn seit 2019 ist in Kanada die Haltung von Walen und Delfinen in Gefangenschaft verboten.

Über 40 Jahre hat das Orca-Weibchen im «Marineland», direkt neben den Niagara-Fällen, gelebt. Die letzten elf Jahre davon lebte sie allein in ihrem Becken und bekam deshalb von Tierschutzorganisationen und den Medien den Übernamen «der einsamste Orca der Welt».

Berühmter Kindheitsfreund

Kiska wurde 1979 in der Wildnis gefangen – und zwar im Atlantischen Ozean bei Island. Damals war sie etwa drei Jahre alt. Ebenfalls ins Netz ging mit ihr der Schwertwal Keiko.

Beide wurden dann ans «Marineland» verkauft. Kiska verbrachte ihr gesamtes restliches Leben dort, nicht aber Keiko. Er wurde nach Mexiko verkauft, lebte im «SeaWorld» und wurde später weltberühmt für seine Rolle im Film «Free Willy».

Ähnlich wie im Film schaffte Keiko es nach seiner Rolle als Filmstar tatsächlich zurück in die Freiheit. Er wurde ausgewildert. Zwei Jahre später starb er jedoch an einer Lungenentzündung.

Traurige Einsamkeit

Kiska hatte während ihres (geschätzt) 47 Jahre langen Lebens insgesamt fünf Kälber auf die Welt gebracht, aber sie überlebte sie alle – keines wurde erwachsen. Zudem verlor sie sämtliche Partner oder Beckenmitbewohnerinnen. Seit mindestens zwei Jahren tauchen immer wieder Videos auf, die sie mit untypischem Verhalten zeigen. Oft wirkt sie dabei apathisch – treibt antriebslos im Becken herum. Ein Video zeigt zum Beispiel, wie sie wiederholt ihren Kopf und Körper gegen den Beckenrand schmettert. Dies möglicherweise, um sich selbst Verletzungen zuzufügen, mutmasst Philip Demers, Ex-Mitarbeiter bei «Marineland».

Tierschützerinnen und Tierschützer von Animal Justice fordern jetzt, dass die Ergebnisse der Obduktion des Wales veröffentlicht werden. «Wir fordern Gerechtigkeit für das, was Kiska in den Händen von Marineland erleiden musste», so Geschäftsführerin Camille Labchuk. Der Freizeitpark solle für die unrechtmässigen Qualen, die Kiska in ihren letzten Lebensjahren erlitten habe, strafrechtlich verfolgt werden. (lzo)

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