Touristen hinterlassen in Lappland nach der Reise einfach ihre teure Winterkleidung. Das hat einen bemerkenswerten Grund.
In Lappland kommt es zu Problemen: Touristen lassen nach ihrem Aufenthalt teure Winterkleidung zurück. Diese Kleidungsstücke, darunter auch Markenjacken im Wert von bis zu 1000 Euro, passen oft nicht mehr ins Gepäck und werden daher entsorgt.
Hotelmanager Miko Gröhn erklärt laut dem finnischen Nachrichtenportal „Yle“: „Die Urlauber benötigen die Winterkleidung in ihrer Heimat nicht mehr, und sie passt nicht ins Gepäck.“ Das Phänomen tritt besonders in der Touristensaison auf.
Die Verwaltung der Stadt Rovaniemi führt eine Untersuchung durch, um das Ausmaß des Problems zu verstehen. Projektleiterin Katariina Sieppi sagt gegenüber „Yle“: „Wir wissen, dass Touristen eine große Menge an Kleidung und Gegenständen hinterlassen, aber die genaue Größe des Problems ist noch unklar.“
Einige Hotels, wie das Sokos Hotel Vaakuna, haben bereits Maßnahmen ergriffen. Sie informieren die Gäste über die Möglichkeit, Kleidung bei der Rezeption für wohltätige Zwecke zu spenden. Tiina Määttä, Hotelmanagerin, erklärt: „Wir haben Sammelstellen eingerichtet, um die Kleidung an Hilfsorganisationen weiterzugeben.“ Recycling für Winterklamotten
Laut „Yle“ könnte die Einführung von speziellen Leih- und Recyclingmöglichkeiten für Winterkleidung in Rovaniemi eine Lösung sein. Sieppi schlägt vor: „Man könnte den Touristen gezielt gut erhaltene, gebrauchte Winterausrüstung verkaufen oder einen Abholservice für nicht benötigte Gegenstände anbieten.“
Die Stadt Rovaniemi plant zudem ein Pilotprojekt im Frühjahr, um Ideen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft auszuprobieren. Sieppi betont: „Ein Recyclingservice, der überschüssige Gegenstände direkt von den Unterkünften abholt, würde den Touristen das Entsorgen erleichtern.“
Auch australische Küstenstädte erlebten zu Weihnachten massive Touristenströme, die die Infrastruktur und Umwelt stark belasteten. Besonders kleine Küstengemeinden wie Seal Rocks sind unvorbereitet auf die Besucherzahlen. Katie Toney, Managerin eines Ferienparks in Seal Rocks, berichtet: „Wir wollen Gäste, aber es wird oft hektisch.“ Überfüllte Strände und Campingplätze führen zu Problemen, und auch Orte wie Noosa kämpfen mit Verkehrsüberlastungen.
Noosa plant eine Staugebühr, um den Verkehr zu reduzieren. Laut Lisa Hannon von der Universität Queensland hat Social Media den Tourismus verändert und weniger bekannte Orte ins Rampenlicht gerückt. Trotz der Überfüllung schätzen einige Einheimische die Verbundenheit der jährlichen Gäste, die zur lokalen Wirtschaft beitragen. Jedoch verursacht die Überlastung der Umwelt erhebliche Probleme, und Maßnahmen wie Aufklärungskampagnen und nachhaltige Tourismuskonzepte sollen helfen, die Situation zu verbessern.
2025-01-10T09:14:42Z